Wegen eines Formfehlers steht dieses Bürgerbegehren ja derzeit auf der Kippe. Gibt es eigentlich Überlegungen zur Privatisierung der Straßenbahn? Und beim Bus müsste ja bald das Ergebnis bekannt gegeben werden, wenn die meisten der Konzessionen nur bis 2009 gehen und auch der Lesingvertrag für die Gasbusse nur bis zum Ende diesen Jahres läuft. FTB
Bei einer Stadtratssitzung zum Rödl & Partner-Gutachten soll wohl gesagt worden sein, dass die Straßenbahn weiterhin städtisches Eigentum bleiben soll. Auch der Bus soll in einer Kooperation weiter betrieben werden (z.B. Dessauer Fahrer auf blauen Bussen). Letztendlich sollen die Dessauer Versorgungsunternehmen (Strom, Wasser, Gas usw.) an einen Investor oder Konzern verkauft werden.
Ich denke, das sich die Stadt damit selbst ein Bein stellen wird, kommunales Eigentum zu veräußern. Die Stadtwerke-Unternehmen helfen sich untereinander, gleichen zum Beispiel Defizite aus. Wenn nun alles veräußert und zersplittert wird, werden sich bestimmt einige Dessauer der Stadt abwenden, da die Kosten steigen werden...
Ist ja interessant, was es alles gibt. Ich habe mich eben mal auf der Webseite schlau gemacht, konnte aber über den aktuellen Stand nicht viel erfahren. Kann mir zum aktuellen Stand wer was sagen ? FTB spricht ja von eventuellem Scheitern...
Und - wie kam es eigentlich dazu, daß über den Verkauf offenbar fast allen kommunalen Eigentums diskutiert wird ? Wer hatte die Initiative dazu aufgebracht, wann ging das los ? Wenn ich es richtig gesehen habe, streiten ja jetzt der Ex Dessauer und der Ex Roßlauer Bürgermeister gegeneinander. Letzt Genannter dafür, Ersterer dagegen. Wenn ich mir das nur im Bezug auf den Nahverkehr überlege...die örtlichen Bezüge...Nachtigall, ick hör dir trabsen ?
Ohnehin habe ich mich über die meiner Meinung nach in den letzten Jahren eine langfristige Strategie vermissen lassenden Planungen des Dessauer ÖPNV gewundert...Nachtigall, ick hör dir trabsen ?
Was den Nahverkehr angeht, hat Dessau (und hier meine ich natürlich wieder "nur" die Stadt Dessau, nicht das Verwaltungegebilde Dessau-Roßlau) ja seit einigen Jahren den Status wie weiland West-Berlin - eine kleine Insel im roten, äh, hellblauen Meer...Nachtigall, ick hör dir trabsen ?
Derzeit durchläuft das Bürgerbegehren und das Rödl&Partner-Gutachten eine Überprüfung von der Stadtverwaltung. Erste Ergebnisse könnten in Kürze folgen und werden sicher durch die Mitteldeutsche Zeitung veröffentlicht.
Und das mit dem hellblauen Meer ist ja nicht ganz falsch. Für den Busverkehr in Dessau-Roßlau wird wohl ein Kooperations-/ Gemeinschaftsverkehr angestrebt.
Die Nahverkehrsplanung in Dessau-Roßlau ist seit der Straßenbahnerweiterung und der damit verbundenen Busnetzanpassung scheinbar zum erliegen gekommen. Auch der neue Nahverkehrsplan verwaltet nur das bestehende. Darin steht zum Beispiel nichts, wie der Aufgabenträger die Einhaltung der Qualitätskriterien überprüfen will. Eigentlich sind die teilweise mit erheblichen FAhrgeräuschen fahrenden Straßenbahnen für die FAhrgäste eine Zumutung. Und als Anwohner an den Strab-Strecken entwickelt man bei dem Lärm auch keine positive Meinung. Was man jahrelang verpennt hat, ist meiner Meinung nach eine Vernetzung mit den gesamten Umlandverkehren, auch um Dessau-Roßlau als Zentrum zu stärken. Das fängt bei den Fahrplanabstimmungen an, geht über entsprechend aufbereitetet Informationen und könnte in einem Tarif- und Verkehrsverbund enden. Es gibt auf Anregung des Landes zwar das ABW-Ticket, aber wirkliche Werbung dafür ist mir nie so richtig aufgefallen. Das sich nun das "Busgroßunternehmen kurz vor Zörbig" überall ausbreitet, spricht immerhin für ein gewissen Engagement (wenn auch im eigenen Interesse). Alle anderen Unternehmen und Aufgabenträger sind aber scheinbar im Gestern erstarrt. Positiver Effekt bei V. ist immerhin, daß zum Beispiel in den Busfahrplänen Anschlußverbindungen zur Eisenbahn aufgeführt sind. Auch wird durch V. irgendwann in allen seinen Bediengebieten ein einheitliches Tarifsystem eingerichtet sein und die Probleme der Fahrscheinanerkennung und der damit verbundenen vielfältigen Tarifangebote bei Fahrtwünschen über ein Unternehmen hinaus entfallen. Und in einer Stadt mit überdurchschnittlicher Veralterung der Bevölkerung die Busse aus der Fußgängerzone herauszunehmen, damit für die Alten der Anmarschweg schön lang wird, zeugt auch von der Kompetenz im Stadtrat und der Verwaltung. Das ständige hin und her würde mich als Fahrgast vergraulen. Wenn das neue Konsument am Museum aufmacht, wird dies dann auch die Haltestelle mit den am Weitesten auseinanderliegenden Abfahrtsbereichen. Dazu kommen dann noch einige zeitraubende Ampelphasen. Und die Übersichlichkeit für Gelegenheits-ÖPNV-Nutzer ist auch nicht gegeben. Leider vermasselt man sich in Dessau-Roßlau auch immer wieder die Vorteile des ÖPNV bei Veranstaltungen in der Stadt aufzuzeigen. Beim letzten Leopoldfest, gab es keinen Strab-Verkehr in die Festmeile und auch sonst wurde alles großzügig umgeleitet. Für Gelegenheitsnutzer, die dem Alkohol nicht abgeneigt sind, war der ÖV auch bei anderen Veranstaltungen keine Alternative. PAssend dazu wurden die dynamischen HAltestellenanzeigen abeschaltet, anstatt auf die geänderte betrieblcihe Situation hinzuweisen.
Deshalb ist es meiner Meinung nach nicht verwunderlich, wenn die FAhrgastzahlen im ÖV weiter zurückgehen und darunter auch der wirtschaftliche Erfolg leidet.
Ja, die ÖPNV-Planung für Dessau ist in einen Dornröschenschlaf verfallen. Die neue Stadtverwaltung DE-RSL wollte eigentlich einen neuen Nahverkehrsplan herausbringen. Erste Überlegungen wurden einst auch in der MZ veröffentlicht. Umgesetzt wurde davon lediglich nur der (Tram-)Viertelstundentakt in der Woche sowie die Verlegungn der Linie 12 in die Fußgängerzone Zerbster Straße.
Die Fahrgeräusche der Bahnen sind der fehlenden Wartung zuzuteilen. Und diese wird durch die konsequente Personaleinsparung weiter verschlechtert.
Das komplette Dessauer Nahverkehrsnetz braucht eine Reform, ähnlich wie in Leipzig 2001. Man müsste hier den Fahrgastströmen entsprechende neue Linien erstellen, sowie bei der Bahn von Montag bis Samstag zwischen 08:00 und 19:00 Uhr gleiche 15-Minuten-Intervalle anbieten (von Montag bis Freitag auch noch zwischen 05:30 und 19:30). Am Sonntag die Bahn wieder alle 20 Minuten, da der Halbstundentakt eine Katastrophe ist. Beim Bus auch feste, merkbare Intervalle, Mo-Fr alle 30, Sa/So alle 60 Minuten.
Und dazu zählt aber auch Streckenführungen beim Bus zu wählen, wo der Fahrgast nicht schon nach dem dritten Abbiegen nicht mehr weiß wo er sich befindet. Linien mit vielem Haken schlagen, Eckverbindungen und Endlosschleifen suggerieren zwar Fahrgastfreundlichkeit, sind aber extrem unübersichtlich und verlängern die Fahrzeiten. Viele Grüße vom exKleinzerbster FTB
Zitat von Harzreise Leider vermasselt man sich in Dessau-Roßlau auch immer wieder die Vorteile des ÖPNV bei Veranstaltungen in der Stadt aufzuzeigen. Beim letzten Leopoldfest, gab es keinen Strab-Verkehr in die Festmeile und auch sonst wurde alles großzügig umgeleitet. Für Gelegenheitsnutzer, die dem Alkohol nicht abgeneigt sind, war der ÖV auch bei anderen Veranstaltungen keine Alternative. PAssend dazu wurden die dynamischen HAltestellenanzeigen abeschaltet, anstatt auf die geänderte betrieblcihe Situation hinzuweisen.
Deshalb ist es meiner Meinung nach nicht verwunderlich, wenn die FAhrgastzahlen im ÖV weiter zurückgehen und darunter auch der wirtschaftliche Erfolg leidet.
Ja ich finde auch die hätten zum Beispiel beim Leopoldsfest in der Festmeile die beiden HTWs im 1 Stundentakt zwischen Gleisdreieck Museum und Hauptbahnhof fahren lassen können. Gerade wenn man so etwas historisches aufstellt warum nicht dann auch die Bahn mit einsetzen. Gut zu Leos Zeiten gabs die Bahn zwar noch nicht, aber historisch wertvoll wäre diese Aktion trotzdem.
Zitat von Tom Ja ich finde auch die hätten zum Beispiel beim Leopoldsfest in der Festmeile die beiden HTWs im 1 Stundentakt zwischen Gleisdreieck Museum und Hauptbahnhof fahren lassen können.
Ja, leider gibt es hier ein rein technisches Problem: Am Museum darf keine Straßenbahn rückwärts abbiegen. Sonst würde die komplette Signalanlage + Ampeln für den IV ausfallen. Okay, mit HTw 30 hätten wir einen Zweirichter, aber leider keinen Gleiswechsel am Museum.
Das ist vielleicht auch so ein Problem: Dessau verfügt über einen reinen Einrichter-Wagenpark. Bei Veranstaltungen mit Streckensperrungen ist man richtig aufgeschmissen.
Zitat von DEstrab Ja, leider gibt es hier ein rein technisches Problem: Am Museum darf keine Straßenbahn rückwärts abbiegen. Sonst würde die komplette Signalanlage + Ampeln für den IV ausfallen. Okay, mit HTw 30 hätten wir einen Zweirichter, aber leider keinen Gleiswechsel am Museum.
Das ist vielleicht auch so ein Problem: Dessau verfügt über einen reinen Einrichter-Wagenpark. Bei Veranstaltungen mit Streckensperrungen ist man richtig aufgeschmissen.
Für Zweirichter bräuchte man aber die Gleiswechsel, die es ja auch nicht gibt. Der Aufwand an anderen Fahrzeuge oder zusätzliche Gleiswechsel lohnt sich bei dem kleinen Netz nicht. Wichtiger ist es doch, die Leute bis ans Ziel zu bringen. In anderen Städten klappte es doch auch, bei vollen Straßen trotzdem die Bahnen fahren zu lassen. Oder zumindest bis kurz vor dem eigentlichen Veranstaltungsbeginn, damit meine Fahrgäste da auch hinkommen. Und unmittelbar danach wird der Betrieb wieder aufgenommen, damit die Fahrgäste wieder nach hause kommen. Wenn die Veranstaltung länger geht, muß zur Not auch mal zu später Stunde gefahren werden.
Wenn ich auch eher Befürworter von Einrichtungsnetzen bin im Falle von Kleinstadtstraßenbahnen (a la Halberstadt oder so) halte ich ZR-Betrieb für praktikabler. Auch wenn jetzt Dessau wieder knapp an der 100 TEW-Grenze vorbei schrammt, mit 2 Linien stufe ich meine Geburtsstadt dann doch unter Kleinstadtnetze ein. FTB