Wenn Louise fertig und einsatzbereit ist, könnte man auf der Wörlitzer Eisenbahn einen Zweizugbetrieb einführen und somit einen Stundentakt einführen.
Würde es dann Sinn haben, einen "richtigen" Fahrplan nicht nur für Touristen zu entwickeln? Mit einer entsprechenden Verknüpfung mit den Buslinien 331 und 334 könnte man so auch den Schülerverkehr von und nach Wörlitz/Oranienbaum bewältigen. Und am Freitag und Samstag die Züge bis 23 Uhr verkehren lassen, um Disco- und Kneipenbesuche zu vereinfachen.
Folgende Idee von mir:
MONTAG BIS FREITAG
Dessau ab_____ 05:45 | 07:15 | stündlich | 18:15 | 19:45 | 21:15 F Oranienbaum an 06:10 | 07:40 | stündlich | 18:40 | 20:10 | 21:40 F Oranienbaum ab 06:12 | 07:42 | stündlich | 18:42 | 20:12 | 21:42 F Wörlitz an_____ 06:22 | 07:52 | stündlich | 18:52 | 20:22 | 21:52 F
Wörlitz ab_____ 06:30 | 08:30 | stündlich | 19:00 | 20:30 | 22:00 F Oranienbaum an 06:40 | 08:40 | stündlich | 19:10 | 20:40 | 22:10 F Oranienbaum ab 06:42 | 08:42 | stündlich | 19:12 | 20:42 | 22:12 F Dessau an_____ 07:07 | 09:07 | stündlich | 19:37 | 21:07 | 22:37 F
Die Frage ist, ob sich der Auswand lohnt. Das letzte Reichsbahnkursbuch wies zwei Zugpaare für den gesamten Steckenverlauf und für die gesamte Fahrtsaison aus... Inzwischen hat der Motorisierungsgrad auch astronomische Höhen erreicht, die Bahn wird heute allenfalls als Randerscheinung wahrgenommen. Vorteil der DWE ist allerding, dass sie Imagemäßig von den Touristen und der Bevölkerung positiv wahrgenommen wird. Man könnte den Stundentakt als langfristiges Ziel ansehen, dass jedoch stufenweise umgesetzt werden sollte. Wie verhält sich das z.B. mit den Trassen- und Stationspreisen? Ist die Nachfrage außerhalb der HVZ so groß, dass sich ein Stundentakt lohnt? Steht der Nutzen im Verhältnis zu Kosten und Aufwand? (Personal, Treibstoff, ect.) Man sollte weiterhin bedenken, dass es sich hier um Verkhr handelt, der nicht im selben Umfang gefordert (saisonal) und gefördert wird wie herkömmlicher SPNV.
Sinnvoll erscheint es mir, vielleicht ersteinmal in einer Probephase den aktuellen Fahrplan abzufahren und die Erfahrungen und Nachfrage auszuwerten. Wenn die Zahlen stimmen, könnte man in einem ersten Schritt zu den nachfragestärksten Zeiten auf einen Stundentakt verdichten. Sollte sich der Trend fortsetzen, kann mann auf einen kompletten Stundentakt verdichten. Die Krux an der Sache ist jedoch, dass mit steigendem Angebot nicht zwangsläufig die Nachfrage zunimmt, sondern unter Umständen die Auslastung in Bezug auf das Angebot abnimmt. Wie hoch wäre denn z.B. der Anteil der örtlichen Bevölkerung, die bereit wären die Strecke zu nutzen? Der Tourismusverkehr hängt nämlich letztendlich auch vom Wetter ab.
Was mir bis jetzt noch weitgehend fehlt ist die Einbindung in touristische und verkehrliche Konzepte, auch über die Region hinaus (Vermarktung und Werbung, mit dem Tital Unesco Welterbe lässt sich schon was machen!). Anschlüsse z.B. aus Richtung Berlin, Halle und Magdeburg wären sicherlich auch nicht verkehrt (wobei sich der Berliner gegenwärtig nur schwer einbinden lässt). Dabei sollte man eventuelle Verspätungen mit einem Puffer von 3 bis 5 Minuten kompensieren können. Der Übergang selbst ist mit wenigstens 5 Minuten anzunehmen.
In wieweit man die Linien 334 und 333 mit einbinden könnte bleibt abzuwarten, da beide Linien wesentlich andere Erschließungsfunktionen wahrnehmen. Ein erster Schritt wäre, wenn die Kreise Wittenberg, ABI und Dessau-Roßlau ihre Verkehrsleistungen endlich mal zielführend ausgestalten Würden und nicht bereit vor der Kreisgrenze verenden... Den gegenwärtigen Alibiverkehr aus Abi kann man sich nämlich auf lange Sicht auch schenken. Wobei gerade das paradox ist: Die Regionen, die eigentlich nah dran liegen, verfügen teilweise über einen grottigen Anschluss, während man aus Richtung Halle und Magdeburg perfekte Verkehrsbeziehungen vorfindet. Wenn die Kreise hier mehr kooperieren würden wäre auch eine regional besser abzustimmende Verknüpfung der Nahverkehrslinien mit der DWE möglich.
Die DWE ist bisher nur für den Saison-Verkehr "zugelassen" und bisher steht in den Strecken-Nutzungsbedingungen auch noch drin, das nur ein Fahrzeug einzusetzen ist. Diese sind aber von der DVE vorgegeben, also könnten die es sich selbst ändern.
Ich finde auch, das man nach und nach zum Stundentakt kommen sollte. Wichtig ist dabei aber, das man den Schülerverkehr und auch den "Normalbürger" anspricht, die DWE zu nutzen. Auch an einer Vermarktung als "Weltkulturerbe-Bahn" mit allem drum und dran hätte glaube keiner was einzuwenden.
Wenn man den Großteil der BÜ auf "Dessauer Gebiet" mit Schranken versehen würde, könnte die Bahn auch an Geschwindigkeit und somit an Zeit gewinnen, was eine Straffung des Fahrplans mit sich ziehen würde.
Wie Friedrich Löwe schon erwähnte, ist es wichtig, die Bahn in den Regionalverkehr am Dessauer Hauptbahnhof einzubinden. Aber auch die Linie 331 sollte in Oranienbaum und Wörlitz Anschlüsse erhalten bzw. gewähren. Somit könnte man die Linie 334 auch einstellen und die bisherige 331 (GHC - O'baum - DE) auf die Strecke GHC - O'baum - Wörlitz - Vocke - Waldersee - DE bringen.
Zu Ferropolis: Hier lohnt sich nur der Verkehr zu Veranstaltungen.
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Was ist nun eigentlich mit der Kohlebahn von Ferropolis nach Gräfenhainichen passiert? Die wollte die ABG ja abtreten. Das wäre ja noch schöner: Ein Zug aus Dessau, einer aus Gräfenhainichen und dann Zusammenkunft in Oranienbaum. Der Dessauer fährt weiter nach Wörlitz, der GHCer nach Dessau. Wenn beide zurückkommen, fährt der von Wörlitz kommende nach Gräfenhainichen, der Dessauer nach Wörlitz. Und so weiter..
Die DWE ist bisher nur für den Saison-Verkehr "zugelassen" und bisher steht in den Strecken-Nutzungsbedingungen auch noch drin, das nur ein Fahrzeug einzusetzen ist. Diese sind aber von der DVE vorgegeben, also könnten die es sich selbst ändern.
Die Subventionen für die DWE gibt es nur für den Saison-/Touristenverkehr. Alles darüber hinaus müßte neu geregelt werden und kostet auch mehr Geld. Der EinZug-Betrieb ist auf solch einer Stichstrecke die einfachste Betriebsweise. Jeder Zug mehr stellt höhere Anforderungen an die Zugleitung. Für die DWE bedeutet dies, es müßte eine weitere Person (Kosten) als Zugleiter fungieren, welche die sichere Betriebsabwicklung bei mehreren Zügen sicherstellt. Auch Investitionen in BÜ lohnen sich für eine Halbjahresstrecke kaum.
Potential für ein umfangreicheres/verdichtetes Fahrplanangebot sehe ich nicht. Das Image mag zwar gut sein, doch wer fährt zur Zeit außer Touristen und vorallem regelmäßig/täglich mit. Wobei täglich eh nicht möglich ist und der Betrieb im Winterhalbjahr nicht stattfindet. voerst sollte man sich darauf konzentrieren, wie bereits angedeutet, ein abgestimmtes und zuverlässiges Nahverkehrsangebot in der Region zu schaffen. Das Verkehrsmittel ist dabei erstmal egal. Für Touristen und Einheimische war am Wochenende fast wieder vollständige Betriebsruhe in Dessau. Egal wie viel oder wenig Besucher zum Leopoldsfest kommen, der Straßenbahnbetrieb wird sicherheitshalber eingestellt. Welchen Mehrwert bietet mir da z.B. eine Monatskarte, wenn ich selbst bei solchen Festen nicht zum Ziel gelassen werde? Eigentlich müßte die DVG einen erweiterten Nachverkehr bei solchen Ereignissen anbieten, um neue Kundengruppen zu erschließen.
einerseits finde ich die Idee gut, dennoch gibt es da auch noch das Problem, das die DVE nur 2 Schienenbusse/VT´s hat, die bekanntlich auch nicht so ganz zuverlässig sind (Fürst Franz vielleicht schon, aber Louise eher nicht). Wenn einer ausfällt kommt es wieder zum SEV...
Dazu kommt, das es in ungefährer Streckenmitte (Adria/Biosphärenreservat) keine Ausweichmöglichkeit gibt...
Man sollte vielleicht bei aller Liebe zur Bahn beachten, dass die Linienführung absolut konkurrenzlos schlecht ist. Hier ein Bogen, dort ein Bogen und noch ne Kurve, zahlreiche BÜ's... Man sollte hier wie gesagt auf eine bessere Verzahnung des Regionalverkehrs der umliegenden Aufgabenträger hinarbeiten, so dass auch wirkliche Reiseketten entstehen könen. Anrufbus gehört für mich zu einer den Kunden am schnellsten vergraulenden Bedienform, geringer Beförderungskomfort und extreme Abhängigkeit von externen Faktoren.
Als andere Option würde ich durchgebundene Touristenzüge betrachten (ähnlich wie zwischen Berga-Kelbra und Stolberg):
Von Leipzig über Bitterfeld / Halle nach Dessau und weiter nach Wörlitz. Von Magdeburg über Halberstadt nach Dessau und weiter nach Wörlitz.
Diese Durchbindung eines Zuges finde ich in der Saison zumindest für betrachtenswert, da dadurch einerseits das lästige Umsteigen entfällt und andererseits eine direkte Reiserelation entsteht die es so nicht gibt. Wäre natürlich die Frage wer das bezahlen soll. Hinzu kommt, dass auf der Strecke zwischen Halberstadt und Aschersleben nahezu keine Kapazität für einen solchen zusätzlichen Zug wäre.
Zitat von Markus Dazu kommt, das es in ungefährer Streckenmitte (Adria/Biosphärenreservat) keine Ausweichmöglichkeit gibt...
Deshalb müsste man, wie auch in "meinen" Zeiten ersichtlich, den Kreuzungspunkt in Oranienbaum nutzen. Das führt aber beim Stundentakt dazu, das in Dessau nur 8 Minuten Standzeit bestehen, in Wörlitz dann aber ganze 38 Minuten.
Zur Zeit fährt ein moderner MAN Gasbus mit MZ Werbung der Busfirma Stader aus Wittenberg die Linie. Ich seh den Bus immer ca 7.50 Uhr an der Hauptpost vorbeifahren.
apropos zwei Züge, der 2."Zug" also der 2.VT "Louise" wird wohl erst in einen oder sogar mehreren Monaten über die Strecke dieseln... so habe ich es heute erfahren. Also wird man sich weiterhin auf den 670 004 verlassen müssen...
Um es vielleicht ganz kurz zu machen: Ich bezweifel, dass sich auf der gegenwärtigen Finanzierungsgrundlage, des Betriebsaufwandes sowie der ohnehin nur saisonales Nutzung ein Stundentakt lohnen würde. Man sollte dort eher froh sein, dass die Finanzierungsvereinbarung in der jetzigen Form steht.