ZitatVetter GmbH fährt auch künftig im Linienverkehr
Beförderungsgenehmigung gilt vom 1. Juli 2009 bis zum 30. Juni 2017
Landrat Uwe Schulze (2.v.l.) reichte die Genehmigungsurkunden an Thomas und Wolfdietrich Vetter sowie an Eckhard Ruthe (2.v.r.) weiter.
SALZFURTKAPELLE/MZ. "Wer öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) betreiben will, der benötigt eine Genehmigung", informiert Olaf Quasdorf. Diese Verkehrsgenehmigung für den Linienverkehr werde alle acht Jahre vergeben - dieses Mal nach Maßstäben der EU-Richtlinien, teilt der Sachgebietsleiter für ÖPNV beim Landkreis weiter mit. Am Mittwoch war es nun soweit. Die Übergabe der Urkunden stand an. Diesen Part übernahm gern Landrat Uwe Schulze im Verkehrshof in Salzfurtkapelle. Nach Prüfung der Anträge habe man entschieden, dass die Antragsgemeinschaft Vetter GmbH Omnibus- und Mietwagenbetrieb und die Eckhard Ruthe Reise- und Nahverkehrs GmbH den Zuschlag für Zerbst und Umland bekamen. Des weiteren erhielten die Vetter GmbH für den Altlandkreis Köthen sowie die Regionalverkehr Bitterfeld-Wolfen GmbH für den Altlandkreis Bitterfeld das Recht zur territorialen Beförderung im Linienverkehr für den Zeitraum vom 1. Juli 2009 bis zum 30. Juni 2017. Es seien langjährige und verlässliche Partner, meint der Landrat. Er hoffe, dass man auch weiter auf gute Zusammenarbeit bauen könne.
Wie Quasdorf erläuterte, sei der Landkreis Anhalt-Bitterfeld in so genannte sieben Linienbündel aufgeteilt worden. Daraufhin hätten zwölf Unternehmen ihr Interesse am Verfahren bekundet, hieß es. Für die sieben Lose seien insgesamt 15 Anträge eingereicht worden.
"Der heutige Tag ist lange nicht so selbstverständlich wie man denkt", meint Wolfdietrich Vetter. "Wir sind durch einen Wettbewerb gegangen, der uns viel abverlangt hat. Es war eine ungeheure harte Arbeit", betont der Geschäftsführer. "Wir wussten, es geht schließlich auch um die Erhaltung der Existenz. Wir werden auch künftig versuchen, einen Nahverkehr zu gestalten, der viele Bürger erreicht", sagte Vetter.
110 Busse rollen übrigens im Linienverkehr durch den Landkreis. Über 4,5 Millionen Fahrplankilometer fahren sie im Jahr, ohne Anrufbus, hieß es. Davon 1,5 Millionen Kilometer im ehemaligen Kreis Köthen, 2,5 Millionen Kilometer im Altkreis Bitterfeld und 600 000 km im Bereich Zerbst.
Der gesamte Unternehmensverband Vetter zählt 600 Beschäftigte und 400 Fahrzeuge, erklärte Wolf-Dietrich Vetter.
Tja, schade - Chance für einen Neuanfang wurde damit klar veresemmelt, und das wo Vetter bis jetzt bei den Ausschreibungen in Wittenberg und Dessau für ziemlich undurchsichtige Vergabeentscheidungen gesorgt hat...Komische Zufälle jedesmal, dass man mit dem Anrufbus die Ggesamten Ausschreibungskriterien kippt...
...interessant finde ich auch eine kleine Nouance: für den Altkreis Köthen erhielt nicht etwa der bisherige Anbieter Regionalverkehr Köthen, sondern die Vetter GmbH die Konzessionen. Die RVK war eine Managementgesellschaft, an welcher der Kreis merheitlich die Anteile hielt. Vetter war lediglich Betriebsführer. Jetzt ist er Konzessionsinhaber. Ergo: der Einfluß der öffentlichen Hand wurde deutlich beschnitten. Was alles so geht...