"Das Bus- und Bahnfahren im Raum Anhalt-Wittenberg wird teurer. Ab 1. April steigen die Preise im Anhalt-Bitterfeld-Wittenberg-Tarif (ABW) um durchschnittlich 2,3 Prozent, wie die Nahverkehrsgesellschaft am Donnerstag in Magdeburg mitteilte. " http://www.mz-web.de/servlet/ContentServ...d=1017162035665
Ich frage mich ja immer mehr, für wen der ABW-Tarif überhaupt von nutzen sein soll. Das Monopol haltende Verkehrsunternehmen bemüht sich ja konsequent, solche Alternativangebote totzuschweigen. Marketing? Kundenservice? Was ist das - die Vetter GmbH braucht sowas nicht ... Aber was mich immer noch amnachdenklichsten macht ist der Umstand, dass sich der Landkreis konsequent gegen eine Ausweitung des MDV bis nach ABI ist. Da muss man sich doch zwangsläufig fragen, für welchen Zwekc man dort den ÖPNV eigentlich betreibt.
Jede tariflich mögliche Verbesserung wird konsequent ausgebremst - aber nicht aus verwaltungstechnischen Gründen, nein - das wäre zu einfach. Stattdessen begründet die öffentliche Verwaltung (!) ihre Ablehnung mit unternehmerischen Erwägungen der Vetter GmbH. Das ist auch insbesondere deswegen pikant, weil meiner Auffassung nach diese "Geschäftsbeziehungen" auf sehr tönernen Füßen stehen, man könnte es schließlich auch fast Interessenkonflikt nennen.
Wie dem auch sei, ich finde es traurig, dass diese große Möglichkeit den ÖPNV in unserer Regio weiter aufzuwerten ständig von einem Unternehmen blockiert wird, für das Kundennähe und Dienstleistungsgedanke immer noch Fremdwörter sind. Und dass der aktuelle Verkehrsminister Kraft seiner Wassersuppe dann auch noch darauf eingeht und jegliche Mitgliedschaft in einem Verkehrsverbund für die Vetter GmbH vermeiden will, setzt dem ganzen die Krone auf. Manchmal fragt man sich schon, wer da eigentlich das Dorf und wer die Sau ist, die gerade durch selbiges getrieben wird ...
Der ABW-Tarif ist vor allem für die Eisenbahnlinien zwischen Bitterfeld, Dessau und Wittenberg gedacht, deswegen auch diese "astronomisch" hohen Preise.
Wenn die NASA den ABW-Tarif weiter ausbauen würde, vor allem für die Region und auch auf Bus und Straßenbahn ausgeweitet, bräuchte man die Vetter-Waben und das DVG/Müller-Kombigebiet nicht mehr und es würden richtige Tarifzonen entstehen. Vorbild wäre da für mich der VBB mit den A-B-C-System.
Aber solange sich der hellblaue Busunternehmer dagegen sträubt, passiert dort nichts.
Zitat von DEstrabDer ABW-Tarif ist vor allem für die Eisenbahnlinien zwischen Bitterfeld, Dessau und Wittenberg gedacht, deswegen auch diese "astronomisch" hohen Preise.
Wenn die NASA den ABW-Tarif weiter ausbauen würde, vor allem für die Region und auch auf Bus und Straßenbahn ausgeweitet, bräuchte man die Vetter-Waben und das DVG/Müller-Kombigebiet nicht mehr und es würden richtige Tarifzonen entstehen. Vorbild wäre da für mich der VBB mit den A-B-C-System.
Aber solange sich der hellblaue Busunternehmer dagegen sträubt, passiert dort nichts.
Genau deswegen ärgert es mich auch so, dass sich diesbezüglich nicht einmal etwas bei den verantwortlichen Fachplanern im Landkreis tut. Wer über das Liniennetz der Vetter GmbH hinaus fahren möchte, bezahlt in aller Regel kräftig drauf. Insofern ist es mir einfach unverständlich, wie man sich gegen die Ausweitung des MDV aussprechen konnte. Das ist auch deswegen nicht nachvollziehbar, weil mit der OBS der "blaue Teufel" ja eigentlich sogar selbst schon im Verkehrsverbund agiert. Das angesprochene Waben- und Tarifzonensystem ist sowieso in keiner Weise nachvollziehbar und äußerst ungenau, schon alleine was die Darstellung der Linien im Liniennetzplan angeht, scheint man sich bei der Vetter überhaupt keine Mühe zu geben.
Auf lange Sicht muss da etwas passieren, oder man wird den ÖPNV hier in der Fläche weiter austrocknen. Vielleicht ist ja aber auch genau das gewollt, durch gezielte Desintegration das Angebot dermaßen unattraktiv zu machen, dass man irgendwann nur noch Bedarfsverkehr anbietet. Immerhin sind die Fördersätze diesbzüglich sehr unternehmenfreundlich und wenn man so hört, was Vetter an die Subunternehmen durchreicht, versteht man auch, warum der normale Fahrgast eine oftmals unterirdische Listung von nicht qualifizierten Taxiunternehmen geboten bekommt ... Viel Gutes über das Unternehmen aus Salzfurtkapelle hört man aus der Branche nicht, insbesondere wenn man sich mal so bei den Subunternehmern rumhört ...
Über Tarifverbünde oder sogar Verkehrsverbünde entscheiden die zuständigen Aufgabenträger - die müssen also wollen. Sehr selten gibt es Liniennverkehrskooperationen, welche ausgehend von den Verkehrsunternehmen eingerichtet wurden. Tarif- und Verkehrsverbünde kosten mehr Geld als unabgestimmte Verkehre im eigenen Hoheitsbereich. Die Abstimmung der Fahrpläne, die Vereinheitlichung der Tarifsysteme und einheitliche Qualitätsstandards bringen höhere Kosten in der Organisation (Harmoniserungsverluste) und sogenannte Durchtarifierungsverluste mit sich. Die höhere Attraktivität der Verbünde für die Kunden und daraus folgend höhere Fahrgastzahlen (Einnahmen) gleichen die Verbundverluste häufig nicht aus. Der Subventionsbetrag steigt absolut, auch wenn die Subventionen pro Fahrgast möglicherweise sinken. Wenn die Aufgabenträger finanziell klamm sind, vielleicht über keine qualifizierten Mitarbeiter verfügen und die Notwendigkeit der Verkehrsverlagerung auf den ÖPNV nicht besteht (keine Parkplatzprobleme, keine Überlastung des Straßennetzes) und über allem eine negative demographische Entwicklung steht, ist die Nichtbeteiligung an Verkehrsverbünden nachvollziehbar. Vorteilhaft ist dies für den ÖPNV jedoch nicht - in anderen Regionen mit Verbund ist die Attraktivität für den Nutzer höher.
Zitat von Friedrich LöweManchmal fragt man sich schon, wer da eigentlich das Dorf und wer die Sau ist, die gerade durch selbiges getrieben wird ...
Hassu das immer noch nicht gelernt? Sollte ich wirklich an Deiner Intelligenz zweifeln müssen?
Zitat von DEstrabWenn die NASA den ABW-Tarif weiter ausbauen würde, vor allem für die Region und auch auf Bus und Straßenbahn ausgeweitet, bräuchte man die Vetter-Waben und das DVG/Müller-Kombigebiet nicht mehr und es würden richtige Tarifzonen entstehen. Vorbild wäre da für mich der VBB mit den A-B-C-System.
Nun ja. ABW ist ein Zusatzangebot. Die "NASA" kann da schon mal gar nichts, denn die Tarifhoheit liegt - Gott sei Dank - unverändert bei den Verkehrsunternehmen.
Und - der VBB-Tarif ist dem Grunde nach auch ein Wabentarif. A-B-C kommt nur bei großen Städten zur Anwendung. Und was hätte Dessau damit zu tun? [Jetzt aber weg...]
Zitat von HarzreiseÜber Tarifverbünde oder sogar Verkehrsverbünde entscheiden die zuständigen Aufgabenträger - die müssen also wollen. Sehr selten gibt es Liniennverkehrskooperationen, welche ausgehend von den Verkehrsunternehmen eingerichtet wurden.
Da muß ich Dir widersprechen. Der jüngste (und Schönste) Verkehrsverbund Sachsen-Anhalts - marego. - ist ein reiner Unternehmensverbund, für welchen die VU über Jahre hart gekämpft haben - gegen die Bevormundung irgend welcher, sich selbst für qualifiziert haltenden - Verwaltungen o.ä. Einer der Verbünde Thüringens - der VMT - ist ein reiner Unternehmensverbund.
Die Trägerschaft durch die Aufgabenträger spricht also nich zwangsläufig für ein allgemeingültiges Walhalla.
Zitat von Friedrich Löwe... bei den verantwortlichen Fachplanern im Landkreis...
Da gibt es welche? Im Landkreis ABI? Scheiße, ich schmeiß mich weg!