Der MDR vermeldete, daß eine Entscheidung zur Klage von Heinrich und Scalar gegen die Vergabe im Zuge des Wittenberger Modells am 1.8.2012 erfolgen soll. Da sich die heutige Presse dazu ausschweigt, kennt jemand das Ergebnis vor dem Oberverwaltungsgericht in Magdeburg?
auch der Rufbusaspekt wird sicherlich noch deutschlandweite Auswirkungen haben. Falls die Kritik auch in den weiteren Instanzen bestand hat, wird es wohl schöne Entschädigungszahlungen geben. Ich vermute jedoch, daß ersmal weitere Zeit durch Gerichtsverfahren drauf geht.
ZitatTatsächlich lautet das Urteil vom Mittwoch, dass der Kreis beim Bietervergleich die Anrufbusse, die Passagiere auf Bestellung von deren nächstgelegener zur Zielhaltestelle fahren, nicht mehr berücksichtigen darf. "Das ist kein Linienverkehr", so Schmidt. Das Konzept, Linienbusse nur fahren zu lassen, wenn sie durch einen Anruf aktiviert werden, sei dagegen nicht zu beanstanden.
Stimmt ja auch Rufbusverkehr ist kein Linienverkehr, denn Linienverkehr ist eine vorgeschriebene zu festgesetzten Zeiten sich wiederholende Fahrt. Rufbusverkehr sind eigentlich Zusatzleistungen der Verkehrsbetriebe.
Trotzdem ich hoffe das die blauen endlich eine Kante kriegen ! Vielleicht besteht ja doch Hoffnung das Heinrich wieder Linie fahren darf.
Die Richter haben nicht das Anrufbussystem in Frage gestellt, sondern nur auf etwas hingewiesen, was schon lange offensichtlich war: Es ist schlichtweg unmöglich, das Anrufbusangebot neutral zu bewerten, wenn unterschiedliche Unternehmen gar nicht die gleichen Ausgangschancen haben, zum anderen aber, weil man ihn nicht mit dem Linienverkehr gleichsetzen kann. Man kann es auch so formulieren, dass die Zulassung solcher Angebote und überpropotionale Bewertungsfolge die Chancengleichheit ad absrudum führen. Vielmehr müsste man dann schon konkrete Vorgaben machen, dann sehe das anders aus - oder eben eine andere Bewertungsmethode finden. Aus meiner Sicht ist nicht nachvollziehbar, warum nicht existente ad-hoc-Verkehre gegenübder dem Linienverkehr viel zu hoch bewertet werden, denn diese Verkehre gibt es physisch erstmal nicht (im Gegensatz zum Linienverkehr, der als konkrete Leistung festgeschrieben ist).
Ob Vetter die Konzessionen verliert ist mir egal, mich interessiert letztendlich, dass es da rechtmäßig zugeht und die Qualität auch weiterhin gewahrt bleibt. Gleichzeitig sollte man aber schon überprüfen, inwiefern die damals erhobenen Vorwürfe gegen Vetter wirklich stichhaltig sind. Das Gericht hat damit den ersten Schritt getan. Es wäre aber aus meiner Sicht wünschenswerter gewesen, eine einvernehmliche Regelung zur Güte unter den Verfahrensbeteiligten zu finden. Zumindest dürfte es das Ansehen der Vetter GmbH, das bei seinen Subunternehmern nicht unbedingt beliebt ist, weiter verschlechtern.
Nun, nach 6 Jahren, hat sich der alte Kindheitsspruxch bewahrheitet: Gerechtigkeit kommt wieder!
Ich denke, dass es nun endlich an der Zeit ist und die Kreisverwaltung ein Einsehen hat. Schade, dass man in Deutschland so lange auf sein Recht warten muss. Hoffentlich geht die ganze Geschichte nicht noch in die nächste Instanz.
Zitat von Friedrich Löwe Ob Vetter die Konzessionen verliert ist mir egal, mich interessiert letztendlich, dass es da rechtmäßig zugeht und die Qualität auch weiterhin gewahrt bleibt.
Welche Qualität bitte, Friedrich?
Haben wir uns nicht auch hier im Forum häufig über die Qualität des hellblauen Familienbetriebes ausgelassen? Welche Qualität boten z.B. die eigenartigen Fahrzeuge der Fa. Schwerdt? Apropos Schwerdt...ob es wohl ein Zufall ist, das die Fa. Vetter - entspr. einer Meldung in diesem Forum - schon vor Wochen die Vertragsverhältnisse mit Schwerdt gelöst hat? Ein Schelm, der Böses dabei denkt!
Zitat von Friedrich LöweGleichzeitig sollte man aber schon überprüfen, inwiefern die damals erhobenen Vorwürfe gegen Vetter wirklich stichhaltig sind.
Welche Vorwürfe?
Zitat von Friedrich LöweEs wäre aber aus meiner Sicht wünschenswerter gewesen, eine einvernehmliche Regelung zur Güte unter den Verfahrensbeteiligten zu finden.
Das hätte man schon vor Jahren tun können. Aber von der Kreisverwaltung kam wohl kein Schritt in diese Richtung...
Zitat von BikerBNun, nach 6 Jahren, hat sich der alte Kindheitsspruxch bewahrheitet: Gerechtigkeit kommt wieder!
Ich denke, dass es nun endlich an der Zeit ist und die Kreisverwaltung ein Einsehen hat. Schade, dass man in Deutschland so lange auf sein Recht warten muss. Hoffentlich geht die ganze Geschichte nicht noch in die nächste Instanz.
Naja, bei Heinrich Reisen und Scalar ging es ja wirklich um die Existenz,da kann man das schon nachvollziehen. Jeder andere, der auch mit Vetter hätte arbeiten können, wäre wahrscheinlich schon wesentlich früher eingeknickt.
Zitat von BikerBWelche Qualität bitte, Friedrich?
Haben wir uns nicht auch hier im Forum häufig über die Qualität des hellblauen Familienbetriebes ausgelassen? Welche Qualität boten z.B. die eigenartigen Fahrzeuge der Fa. Schwerdt? Apropos Schwerdt...ob es wohl ein Zufall ist, das die Fa. Vetter - entspr. einer Meldung in diesem Forum - schon vor Wochen die Vertragsverhältnisse mit Schwerdt gelöst hat? Ein Schelm, der Böses dabei denkt!
Naja, sagen wir es mal so: Schwerdt selbst geht wohl in den Ruhestand und möchte sich von seiner Firma trennen, diese wird entsprechend abgewickelt. Für Fahrgäste kein Verlust, das Sammelsurium an Fahrzeugen gehört eher auf den Schrottplatz als in den Liniendienst.
Was Vetter angeht, so profitiert dieses Unternehmen einzig und alleine davon, dass sich der Landkreis Anhalt-Bitterfeld voll und ganz auf dieses Unternehmen stützt und sich somit einen eigenen Monopolisten vor die Tür gesetzt hat - ob das klug ist, wird sich noch zeigen. Die letzten Jahre zeigen aber auch, dass es bei Vetter durchaus Bestrebungen gab die Qualitäten zu verbessern (gut, manchmal auch auf Kosten anderer Verkehrsunternehmen, aber so funktioniert halt intermodaler Wettbewerb).
Inzwischen bin ich der Ansicht, dass es - neben den berechtigten Mängelvorwürfen ggü. der Vetter GmbH zum Großteil am Landkreis liegt, dass die Qualität so schlecht ist, wie sie nunmal ist. Natürlich hat sich auch der Verkehrsunternehmen Pannen erlaubt, aber wenn man mal so hört, was Vetter macht und was die "Fachplaner" im Landkreis so machen, ist es schon fast beruhigend immerhin ein Verkehrsunternehmen zu haben, dass sich nicht so einfach kleinkriegen lässt. Viele Probleme würden sich vermeiden lassen, wenn die dortigen Planer ihre Arbeit ernstnehmen würden. Das ist aber nicht der Fall. Und politisch kann man von diesem Kreis kein Bekenntnis zum ÖPNV erwarten, das hat man ja schon bei der Saftbahn und zwischen Köthen-Aken gezeigt.
Zitat von BikerBWelche Vorwürfe?
Unter anderem der der Wettbewerbsverzerrung. Ich bin allerdings der Meinung, der Kreis hat den Wettbewerb durch den überproportionalen Wichtungsfaktor des Gelegenheitsverkehrs selbst verzerrt ...
Bemerkenswert ist ja der Umstand, dass der Kreis wohl wieder Rechtsmittel gegen das Urteil einlegen wird, dann dürfte der Fall ja demnächst vor dem Bundesverwaltungsgericht landen ...