wie sicher bekannt ist, war am 14.12. Fahrplanwechsel. Auch in Anhalt hat sich einiges getan.
In Köthen ist die DB Netz derzeit bei der Instandsetzung der Gleise 2 bis 6. Gleis 2 wurde bereits erledigt, die Doppelkreuzungsweiche die Gleis 1 mit den Gleisen nach Magdeburg verbindet wurde entfernt und durch ein Stück Gleis ersetzt. Damit einhergehend verloren die Weichen auf Gleis 1 sowie die aus Richtung Magdeburg kommend, die mit der Doppelkreuzungsweiche verbunden waren, ihre Zungen. Wärend der Umbauarbeiten wurde der Verkehr nach Aschersleben über Gleis 1 umgeleitet. Dieses Wochenende geht das Bauen weiter. Speziell betrifft dies nun das Gleis 5 Richtung Halle, das vom 20-12. 12 gesperrt wird. Sämtliche Züge in Richtung Halle verkehren außerplanmäßig über Gleis 6. Einhergehen soll damit die Instandsetzung und Modernisierung des Bahnhofes Köthen.
Außerdem kann sich der Fahrgast nun endlich wieder über richtige Züge freuen, die das Gequietsche ersetzt haben. Die DB Regio hat in Absprache mit der NASA die Fahrzeuge der Baureihe 425 abgezogen und ersetzt sämtliche Zugläufe dieser durch Doppelstockwendezüge. Zum Einsatz kommen Loks der Baureihe 143. Damit hatten die Triebwagen zwischen Halle und Magdeburg nur ein recht kurzes Intermezzo.
Auch an der KBS 334 Richtung Dessau hat sich positives getan. Anscheinend ist die DB Netz, ermutigt von den Böschungsbränden des letzten Jahres, nun doch einmal auf die Idee gekommen, die Vegetation zurückzuschneiden. Betroffen ist der Abschnitt Sibbesdorf-Elsnigk wo man recht radikal die Sträucher gehäkselt hat.
Leider keine gute Nachrichten gibt es aus Aken zu verkünden. Das Empfangsgebäude Aken wurde durch die DB Station und Service zum 31.12. des Jahres entmietet. Sämtliche Mietparteien haben bereits ihre Kündigung erhalten und das Gebäude verlassen. Damit ist Vandalismus Tür und Tor geöffnet, DB StuS sei dank. Erst Bahn weg, jetzt Bahnhof weg und Verein ohne Dimizil... Das ist der Dank, dass man sich lange und liebevoll um das Gebäude, dass sich in einem ausgezeichnetem Zustand befindet gekümmert hat...
Gegenwärtig keimen erste zarte Gespräche, über eine Reaktivierung des SPNV - entscheiden ist aber noch nichts, es sind wie gesagt, sehr sehr seichte Gespräche ohne konkrete Zielsetzung, allerdings hatte der Verkehrsminister ja bereits in der MZ gesagt, dass er über eine Wiederaufnahme des SPNV mit sich reden lassen wolle, vorrausgesetzt Aken und die RVK sowie der Landkreis ziehen mit. Hoffen wir, dass aus diesen form- und zwanglosen Gesprächen irgendwann etwas handfestes wird. Gegenwärtig sollte man den Ball aber flachhalten, weswegen ich bei DSO auch bewusst nichts erwähnt habe.
ZitatSelbst wenn auf der Strecke wieder SPNV aufgenommen wird; das Bahnhofsgebäude ist verloren? Schade FTB
Dazu muss ich jetzt mal etwas größer ausholen. Wie sicher bekannt sein dürfte führt die DB StuS sehr akribisch Buch über ihre Bahnhofsgebäude, zumindest teilweise. So sind z.B. etliche Bahnhofsgebäude für Sachsen-Anhalt auf einer "schwarzen Liste" aufgeführt. Bei dieser schwarzen Liste sind verschiedene Kriterien wie etwa vermietet oder leerstehend, verkaufen oder abreißen aufgeführt. Diese Liste wird alle paar Jahre mal aktuallisiert. Der Bahnhof Aken steht nicht auf dieser Liste, da dieser zur Aktuallisierung der Liste noch vermietet war und Gewinn abgeworfen hat. Nun hat die DB Station und Service AG den Bahnhof aber - unter sehr schleierhaften Begründungen oder besser gesagt nach wildwest Manier - entmietet. Laut DB wegen der neuen Brandschutzauflagen, die im Bahnhof nicht umzusetzen sind und keinesfalls wirtschaftlich einzuhalten wären.
Natürlich war der Eisenbahnverein nicht blöd, eine Anfrage beim Eisenbahn Bundesamt ergab: Es gibt keine neuen Brandschutzauflagen, im Gegenteil, der Bahnhof Aken erfüllt alle Kriterien und wurde auch durch das EBA bei einem Vororttermin 2004/ 2005 abgenommen. Die Antwort der DB: Die Begründung mit dem Brandschutz war leider falsch, aber es gibt trotzdem nur eine Alternative: Den Bahnhof kaufen. Und jetzt geht das ganze Chaos erst so richtig los: Während die Presseabteilung der DB StuS das Gebäude verkaufen will steht dies laut der Bahnhofmanagerin in Magdeburg nicht zur Debatte. Warum? Ganz einfach: Der Bahnhof ist nicht auf dieser ominösen Liste geführt, nur die darauf vorhandenen Bahnhöfe werden abgegeben. Laut Frau Rothenberg ist der Bahnhof Aken vermietet.
Das ist er ja aber eben gerade nicht mehr, verkaufen will ihn die DB aber auch nicht. Das heißt, hier beist sich der Hund irgendwo in den Schwanz. So wie es jetzt aussieht, bleibt der Bahnhof leerstehend für die nächste Zeit, so lange, bis die schwarze Liste der Bahnhöfe aktuallisiert wird. Besonders absurd ist aber, dass der Verein auf eine Kaufanfrage bzgl. des Empfangsgebäudes Aken an die DB StuS (wurde ja von der Pressestelle empfohlen) nur den Verweis erhielt: vermietet, Kaufinteressenten vorhanden. Und als man dann näher nachbohrte, ob denn wirklich Interessenten da wären stellte sich heraus: Kein Interessent vorhanden.
Das ist mal wieder ein Paradebeispiel dafür, dass bei der DB die rechte Hand nicht weis was die linke Hand gerade wieder macht. So viel Fehlinformationen die die DB StuS hier rausgegeben hat ist wirklich selten, anscheinend scheint man bei der StuS AG selbst keinen genauen Überblick mehr über die Materie zu haben. So wie es jetzt aussieht bleibt der Bahnhof erstmal leer, so lange bis Vandalen sich den Weg ins Gebäude freikämpfen. Der Verein ist ausgezogen und hat Quartier irgendwo in Aken bezogen. Dass der Bahnhof irgendwann wieder zur Verfügung steht, darf bezweifelt werden, da die DB sich weigert das Gebäude zu verkaufen, denn es ist auf der schwarzen Liste nicht aufgeführt und in der Datenbank der DB StuS als "vermietet" gekennzeichnet, ergo gibt es keinen Grund das Gebäude zu verkaufen. Dass die Realität eine Andere ist, wird man dort so schnell nicht merken...
Vetter wäre nicht grundsätzlich gegen eine Reaktivierung des SPNV zwischen Köthen und Aken, vielmehr ergeben sich durch die Bündelung der Bus- und Schienenverkehre zwischen Köthen und Aken durch die Vetter GmbH interessante und effektive Möglichkeiten, Bus und Bahn zu verknüpfen. Mal sehen was daraus noch wird... Gegenwärtig, so der Buschfunk, steht es um den Güterverkehr nicht rosig bestellt. Wäre der Güterverkehr und die Strecke kein Politikum, wäre die MEG schon abgesprungen, da der Verkehr keine Einnahmen sondern nur Kosten verursacht... Mal sehen, was da noch draus wird. Wenn nämlich weder Güter- noch Personenverkehr auf der Strecke läuft, hat sich das Land mal wieder ganz großes geleistet... Und die DB Netz hat endlich einen Grund, die Strecka zur Übernahme auszuschreiben...
Weit wichtiger wäre vielleicht die Reaktivierung der Strecke Stumsdorf - Bitterfeld, gerade da würde es sich anbieten eine Personenstrecke Bitterfeld - Köthen einzuführen, sozusagen von der alten zur neuen Kreisstadt.
Zitat von TomWeit wichtiger wäre vielleicht die Reaktivierung der Strecke Stumsdorf - Bitterfeld, gerade da würde es sich anbieten eine Personenstrecke Bitterfeld - Köthen einzuführen, sozusagen von der alten zur neuen Kreisstadt.
Na ob der Besteller da mitspielt? Und mir stellt sich die Frage wie wichtig die Verbindung wirklich ist, wo die Kommunalpolitik sich doch lieber bei Vetter anbiedert... Ich halte von einer Bügerbahn mit 5 täglichen Zugpaaren und erhofften 200 Reisenden nichts, weil zwischen Aken und Köthen bereits vor der Abbestellung 300 und mehr unterwegs waren. Man hätte aber einzelne Züge von Aken über Köthen nach Bitterfeld über Stumsdorf verlängern können.