Wo steht dieser Straßenbahnzug? Habe lange überlegt, aber es gibt eigentlich nur eine Möglichkeit, wer kommt drauf ???
Gruß Blacki
Blacki
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Tw 30.jpg
Also ich hätte ja jetzt vermutet am Bahnhof in Roßlau. Doch leider stimmt die Silhouette im Hintergrund nicht wirklich mit dem Empfangsgebäude überein.
Andere Gebäude auf dem Linienverlauf der damaligen 3 mit dieser Form sind mir aber nicht bekannt, sodass mein Tip "Bahnhof Roßlau" bleibt.
Nachdem ich in meinem Gedächtnis nach einem Gebäudeensemble, wie im Hintergrund des Bildes, gefandet habe, komme ich zu keinem Ergebnis. Freistehende Gebäude, eines mit Ziervasen auf dem Dach und dann noch an einer der "wenigen" Straßenbahnstrecken in der Stadt, mir fällt nichts ein.
Zum ersten mal war dieses Foto noch zu DDR-Zeiten in der Zeitung abgebildet. Damals dachte ich auch, dass die Bahn am Roßlauer Bahnhof steht. Später habe ich dann eine Aufnahme von der Straße am Roßlauer Bahnhof gefunden und dort lag das Straßenbahngleis auch am Straßenrand, wie im gesamten Roßlauer Stadtgebiet. Roßlau kann es demnach nicht sein und die Dessauer Albrechtstraße auch nicht. In Gedanken mal alle eingleisigen Stellen im Netz durchgehen und Strb.-Archiv 4 und die beiden Kurzchroniken ignorieren . Von den Gebäuden auf dem Foto ist leider nicht mehr viel übrig.
Jetzt noch einige Tips zum besseren zeitlichen Einordnen von Bildern aus dieser Zeit:
ab 1925 : Fahrzeuglackierung gelb/weiß, silbergraues Dach. Als letztes wurden die 1940 von einem Zwischenhändler gekauften sechs Bw der ehem. Mülheimer Kleinbahn (MKB) so lackiert ( diese Wagen hatten natürlich auch noch zweistellige Wagennummern erhalten). Die 1941 übernommenen Tw aus Gießen wurden dann in elfenbein mit grünem Zierstreifen lackiert. ab 1927 : Scherenstromabnehmer, ab Fahrplanwechsel 1929/30 : Liniennummern, ab 1940: alle Tw elektrische Blinker, ab 1942 : verdunkelte Scheinwerfer.
Mal nicht so sehr auf die Bebauung achten, die wurde wahrscheinlich im Krieg zerstört und später wieder verändert aufgebaut. Jetzt steht an dieser Stelle kaum noch etwas . Südlich der Wasserwerkstraße sind ja eigentlich nur die Mauern vom Friedhof III und vom Krematorium und die sehen doch etwas anders aus . Im Strb.-Archiv ist etwas nicht korrekt dargestellt. Der Fahrer wartet auf seine Abfahrtszeit !
Wenn es nach dem Linienverlauf geht, tippe ich mal auf die Endstelle Gärungschemie. Könnte also die Quellendorfer Straße sein, später anders aufgebaut, heute wieder niedergerissen.
Noch ein Tipp: Roßlau fällt weg, die Albrechtstraße auch, die beiden eingleisigen Abschnitte Steinstraße / östliche Askanische Straße und an der Schwimmhalle sind es wegen der Bebauung nicht, dort fuhren auch stündlich 20 Bahnen durch (10 je Richtung), da hätte sich der Fahrer nicht so gemütlich neben seinen Triebwagen stellen können . Am Friedhof III und weiter südlich ist es auch nicht . Es fehlt jetzt noch ein relativ kurzer eingleisiger Bereich.
Noch ein Tipp zum Foto : Habe mal eine Kopie von einem Fahrplan erhalten . Das Jahr ist leider nicht angegeben, da aber die Linie 2 (zur Pyramide) schon wieder fehlt , müsste es so Anfang der 40er Jahre sein . Die Linie 1 fuhr demnach alle 7,5 Minuten und die Linie 3 alle 30 Minuten . Beide Linien endeten ja an der Raffinerie . Während die Bahnen der Linie 1 dort sechs Minuten Aufenthalt hatten, waren es bei der Linie 3 dreizehn Minuten . Die Gleisanlage in der Quellendorfer Straße war ja nicht sehr lang, die Ausweichstelle reichte für einen Dreiwagenzug und das Gleis dahinter hatte noch eine reichliche Triebwagenlänge. Solange auf der Linie 1 nur Solo-Tw verkehrten, gab es dort sicher keine Probleme , aber ab Ende der 30er Jahre wurde ja dann auch mit Beiwagen gefahren, dh. es musste auch rangiert werden. Nun konnten die Bahnen aus Roßlau mit ihrer mehr als doppelt so langen Aufenthaltszeit nicht die ganze Zeit die Umsetzstelle blockieren . Wie wird man vorgegangen sein ? Wenn auf dem Foto die Straße hinter der Bahn etwas besser zu erkennen wäre, wäre es ganz einfach .
Die Askanische Straße wies mindestens ab Amalienstr. stadteinwärts eine geschlossene Bebauungsfront auf. Vermutlich war die alte Endstelle vor der Bahn zum Aufnahmezeitpunkt noch angebunden. Der Straßenbahnzug steht in der Askanischen Straße vor der ehem. Schwarzbierkneipe, ehem. Haus der Jungen Techniker und Naturforscher, ehem. ... , heute ? Es gab also quasi zwei Endstellen am westlichen Ende des Netzes.
Hallo Harzreise, Du hast recht!! Eine andere Möglichkeit gibt es nicht. Die Bahnen der Linie 3 sind nach dem Rangieren wieder auf die Askanische Straße gefahren und dann rückwärts an ihre alte Endstelle .Allerdings weiß ich nicht, ob das grundsätzlich so war, oder erst, als die Bahnen der Linie 1 auch rangieren mussten. Dass könnte man allerdings heraus finden, da es sicher damals in der Zeitung stand. Habe mal die Seite vom Stadtarchiv aufgesucht und die ging gleich mit der Gebührenordnung los. Die lassen sich jeden Handgriff bezahlen und wenn man nicht genau weiß wo man suchen muß, wird man arm. Ursprünglich befand sich die Endstelle ja direkt vor den Schranken, nach dem Unfall wurde sie dann 30 Meter stadteinwärts verlegt darum erkennt man sie auf dem alten Foto sicher nicht. Etwas stutzig hat mich allerdings gemacht, warum keine Kfz auf dem Bild zu sehen sind, aber dafür gibt es auch eine Erklärung, die Altener Straße war noch nicht ausgebaut. Das Wohngebiet an der Rodebille-Schule war da gerade im Bau. Der Kfz-Verkehr führte über den Bahnübergang Elisabethstraße - jetzige Junkersstraße Richtung Westen. Zum Gebäude hinter der Bahn, es muss im Krieg zerstört worden sein . Auf einem Foto aus den 50er Jahren kann man etwas in die Richtung sehen und es steht dort ein großes Gerüst. Das Gebäude wurde sicher verändert wieder aufgebaut.
Es gibt ein Foto von 1956 mit Tw 37'' an der Endstelle Quellendorfer Straße und da ist das Gleis am unteren Bildrand noch zu erkennen, es war aber nicht mehr mit dem Netz verbunden .Die Weiche hat man nach 1945 sicher an anderer Stelle benötigt. Lt. W. Schreiner wurden die Schienen zum Bahnübergang 1957 ausgebaut.
Ich weiß nicht , ob bekannt ist, wie hinterwäldlerisch bis 1929 dort rangiert wurde , was letztendlich auch zu dem Unfall führte. Könnte was darüber schreiben.
Eine alte Ansichtskarte von der Zuckerraffinerie zum Vergleichen. Da die Bahnstrecke nach Bitterfeld 1911 elektrifiziert wurde, muss die Aufnahme früher entstanden sein.
Gruß Bl.
Blacki
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Um 1940, alte Endstelle a
Zuckerraffinerie, vor 19