Nachdem ich bei Facebook eine Diskussion über straßenbahnwürdige Strecken in Dessau angestoßen hatte (Link zu den Kommentaren), habe ich mich nun selbst mit den gebrachten Vorschlägen auseinandergesetzt und möchte nun mit euch zusammen ein mögliches Netz zusammenstellen, was auch sinnvoll für die Zukunft Dessau-Roßlaus wäre.
Zukünftig vorstellbar sind also folgende Dinge: - Neubaustrecke nach Roßlau über Dessauer Markt (evtl. über DB-Strecke ab Peisker bis Bf. Roßlau) - Neubaustrecke zur Ebertallee mit Tunnel unter dem Bahnhof, somit Anschluss des Seminarplatz und Diakonissenkrankenhaus an das Netz - Realisierung der Zentralhaltestelle in der Kavalierstraße
Ich bringe daher folgenden Netz-Vorschlag:
STR 1: Tempelhofer Straße - Museum - Markt - DVV Stadtwerke - Roßlau (alle 30 Min.) STR 2: Tempelhofer Straße - Museum - Hauptbahnhof - Markt - Museum - Junkerspark (alle 15 Min.) STR 3: Ebertallee - Hauptbahnhof - Museum - Kleine Schaftrift (alle 15 Min.)
BUS 11: Ebertallee - Kühnau - Hauptbahnhof - Zentralhaltestelle (alle 30 Min., Übergang in 12) BUS 12: Tempelhofer Straße - Haideburg/Törten - Museum - Zentralhaltestelle (alle 30 Min. Übergang in 11) BUS 13: Zentralhaltestelle - Museum - Waldersee (zurück über Markt, alle 60 Min., Übergang in 14) BUS 14: Zentralhaltestelle - Museum - Mildenseee (alle 60 Min., Übergang in 17) BUS 15: Zentralhaltestelle - Museum - Sollnitz (zurück über Markt, alle 60 Min., Übergang in 13) BUS 16: Lutherplatz - Kochstedt - Mosigkau - Junkerspark (alle 30 Min.) BUS 17: Zentralhaltestelle - Hauptbahnhof - Siedlung - BSZ - Kochstedt, Mühle (alle 60 Min, Übergang in 15)
In Klammern die Taktabstände während der Verkehrstage Montag - Samstag, Sonntag sollte der Takt "verdoppelt" werden, also aus 15er wird 30er Takt usw. Die Busse der Linien 13, 14, 15 und 17 sind an der ZH miteinander verknüpft und gehen hier jeweils in eine andere Linie nach kurzen Stand über. Pausen sind hier in Waldersee und Kochstedt, Mühle zu gewähren, eventuell auch in Mildensee, Adria. Die Busse der Linien 11 und 12 sind auch miteinander verknüpft und gehen an der ZH in die jeweils andere über. Busse, die bis zum Kornhaus weiterfahren, fahren ohne Hagenbreite und haben in Süd Pause. Busse die mit Hagenbreite fahren, haben an der Ebertallee ihre Pause und fahren nicht zum Kornhaus. Die Linie 16 hat, aufgrund ihrer Fahrzeit und den Umsteigen an Wasserwerkstraße und Junkerspark, jeweils an einer Endstelle mindestens 15 Minuten Aufenthalt.
Ich bin aktuell dabei, ein entsprechendes Nachtlinienkonzept mit dem Sammelpunkt "Zentralhaltestelle" zu erstellen. Die Linien sollen sich dort zur vollen Stunde und eventuell :30 treffen und Anschlüsse zueinander gewähren. Mit in dieses Konzept möchte ich die Straßenbahnlinie 2 nehmen. Diese hätte in Süd bei einem Stundentakt eine gute halbe Stunde Standzeit und könnte so durch Wendezeiten Pausen haben. Vor ein Problem stellt mich aktuell hier die Planung der anderen Nachtlinien. Gerne hätte ich dort, dass die Tageslinien einfach weiter fahren. Wobei die STR 1 und STR 3 nicht fahren sollen und durch Busse "ersetzt" werden sollen. Die Linien 12 und 16 lassen sich ja problemlos in dieses Konzept übernehmen, nur weiß ich nicht, ob es sinnvoll wäre, für Kühnau/Ziebigk wieder zwei Ringe jeweils stündlich anzubieten. Auch die Bedienung des östlichen Stadtgebietes (Waldersee, Mildensee, Sollnitz) stellt mich vor das Problem, dass hier aktuell nur eine Rufbuslinie existiert und ob es sich überhaupt lohnen würde, hier auch noch bis ca. 00:30 Uhr einen festen Takt anzubieten.
An den Nächten Freitag zu Samstag und Samstag zu Sonntag bzw. vor Feiertagen würde ich gerne einen durchgehenden Nachtverkehr anbieten wollen. Dort soll dieses Nachtverkehrskonzept einfach "weiterlaufen".
Noch gar keine Gedanken habe ich mir über die zukünftige Linienführung von Linien im Stadtteil Roßlau gemacht.
Ich hoffe, ihr habt weitere Ideen, die dieses Konzept weiter beleben können.
...die Wiederbelebung der "alten" Innenstadtrundstrecke fände ich persönlich auch toll, aber:
wenn ich mir die lehrstehenden Plattenbauten überall in der Stadt, die Plattenbauten im äußerlichen Originalzustand und das Alter der Leute auf der Straße ansehe, dann gehe ich davon aus, daß weit vor 2050 keine Straßenbahn mehr fahren wird. Solange die Stadt es nicht schafft, für zeitgemäßen und damit attraktiven Wohnraum bzw. für ein attraktives Stadtbild zu sorgen, wird trotz halbwegs positiven wirtschaftlichen Entwicklung der letzten Jahre die Einwohnerzahl weiter deutlich absinken, weil die Stadt als Wohnstandort nicht konkurrenzfähig ist! Vieles wird sicher davon abhängen, ob sich noch ein qualifizierter Bürgermeisterkandidat bis Mai finden läßt, der weiß, wie anderswo Stadtentwicklung betrieben wird und wie sich eine Stadt konkurrenzfähig aufzustellen hat. Alleinige Investitionen in Verkehrsinfrastrukturen werden Dessau nicht helfen - es ist erschreckend was die wichtigen Themen im Stadtrat sind und wie lange die Prozesse dauern. Aber auch bei den notwendigen Verkehrsbaumaßnahmen muß ein ganz anderes Niveau erreicht werden, das fängt bei Fußwegen an und hört bei rollstuhltauglichen Haltestellenbreiten (Stichwort: Rangierfläche) auf.
Wenn man wochenlang außerhalb Dessaus arbeitet, fällt bei der Rückkehr gewaltig auf, was hier seit ca. 10 Jahren alles nicht passiert ist bzw. wie der Anschluß verloren wurde. Wenn es ab Mitte 2014 eine gute neue Führungsmannschaft für die Stadt gibt, dann geht hoffentlich ein Ruck durch die Stadt und es tut sich was.
Zu NahDeAn mach mal Netz 2030, ich will's ja noch erleben (Spaß) und zu Harzreise: Du hast ja so recht, aber vermutlich wird der neue Stadtrat der alte sein, weil die meisten gar nicht mehr zur Wahl gehen werden. Hier in Lpzg. wurde im letzten Jahr ein neuer OB gewählt und obwohl viele unzufrieden sind , ging nur rund ein Drittel zur Wahl. Der alte OB bleibt somit weitere sieben Jahre im Amt. Übrigens, wenn man das Leipziger Stadtgebiet nimmt ,wie zu DDR- Zeiten, wären es heute rund 150 000 Einwohner weniger. Aber man hat das gesamte Umland eingemeindet und Studenten erhalten Geld ,wenn sie ihren Hauptwohnsitz hier anmelden. So kommt man wieder auf etwas über 500 000 Einwohner. Und Leipzig ist nicht nur das tolle Stadtzentrum. Es gibt auch ziemlich trostlose Ecken und inzwischen Gegenden, wo man sich abends lieber nicht aufhalten sollte.
Schade, du willst die DWE nicht einbinden :O( Ich denke Straba und DWE haben nur zusammen eine Zukunft!
Und einen Tunnel unterm HBF halte ich echt für überzogen--- dann lieber über Bahnübergang oder Überführung:O) Grade in der Puschkinallee ist die eine Spur am Park eh sinnfrei, da könnte die Bim fahren--
Eine Erweiterung des Straßenbahnnetzes in Richtung Ziebigk wäre sicher erst nach 2020 realisierbar. Selbstverständlich ginge das auch über die Bahnhofsüberführung. Ich denke aber, dass bei einer Linienführung durch einen Tunnel ( wo jetzt der Busbahnhof ist) wesentlich mehr potentielle Fahrgäste und Ziele (Fachhochschule, Arbeitsamt, Diakonissenkrankenhaus, Bauhaus) erreicht werden könnten. Die Linie müsste dann etwas südlich in Richtung Gropiusallee verlaufen, dann Rechtskurve auf die Gropiusallee und am Bauhaus vorbei in Richtung ,Sieben Säulen'. Die alte Dessauer Straßenbahngesellschaft wollte ja auch da lang. Vom früheren Forschungsinstitut für Impfstoffe sollen ja jetzt einige Gebäude abgerissen werden, da könnte man Flächen freihalten.
Zur DWE, da bin ich auch der Meinung, dass die Strecke von der Straßenbahn bedient werden sollte, etwa in der Art wie in Gotha mit der Thüringer Waldbahn. Ex OB Otto wollte sogar Vockerode mit einbinden, über die Gleise der ehemaligen Kohlebahn. Man müsste aber die Anbindung der Fahrzeugtechnik an das DB-Netz erhalten. Das diese Gedanken nicht neu sind , zeigt der Zeitungsartikel von 1907. Die Straßenbahn hatte ja in der Albrechtstraße eine Haltestelle (Pyramide) an der Kreuzung mit der DWE und man wollte dazu auch einen Haltepunkt der Eisenbahn einrichten und später vielleicht sogar mit Straßenbahnen nach Wörlitz fahren. Dass es nicht dazu kam, lag an späteren Streitigkeiten der Eigentümer.
Als Nahziel sehe ich aber erst mal den Bau einer Zentralhaltestelle , die von allen wichtigen Linien (Bus und Bahn) bedient wird und von der man mit einmaligen Umsteigen alle Endstellen erreichen kann. Dann wäre für den Stadtverkehr der Busbahnhof eigentlich überflüssig.
Dann gibt es noch einen Zeitungsartikel (leider schlechte Kopie) aus dem Jahr 1942 zur Streckenverlängerung Friedhof III - Innsbrucker Straße in dem steht, dass bis Tempelhofer Straße weiter gebaut werden soll und dass die Bahn dann später (nach dem Krieg) doch weiter durch die Alte Leipziger Straße fahren möge. Diese Überlegungen gab es auch zu DDR-Zeiten. Da würde eine eingleisige Strecke (wie in der Lindenstraße) völlig ausreichen und es könnte jede zweite Bahn dann weiter fahren. Wenn man sich dann bei der Neubeschaffung von Fahrzeugen für einige Zweirichtungs-Tw entscheiden würde, wäre nicht mal eine Wendeschleife erforderlich.
Das Fernziel für eine Linie 1 könnte sein : Heideburg - Zentrahst. - Hbf - Ebertallee.
Gruß Bl.
DEstrab
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